Direkt zum Inhalt

App soll Vermietern Fragen zu Sanierungen beantworten

Bild
Dr. Andreas Pieper, Vorsitzender  von Haus & Grund Minden, dankte Prof. Dr. Markus Artz (r.) und Jannis Kresse (l.) von der Universität Bielefeld für die Vorstellung eines Forschungsvorhabens, bei dem KI insbesondere allen privaten Vermietern die Entscheidung zu energetischen Sanierungen erleichtern könnte.  Foto: Christian Weber
Dr. Andreas Pieper, Vorsitzender von Haus & Grund Minden, dankte Prof. Dr. Markus Artz (r.) und Jannis Kresse (l.) von der Universität Bielefeld für die Vorstellung eines Forschungsvorhabens, bei dem KI insbesondere allen privaten Vermietern die Entscheidung zu energetischen Sanierungen erleichtern könnte. Foto: Christian Weber

Minden/Lübbecke. Tausende Wohngebäude im Land müssen laut diverser Experten in den nächsten Jahren energetisch saniert werden. Sowohl aus ökologischen als auch betriebswirtschaftlichen Gründen. Dazu gibt es ein Forschungsprojekt an der Universität Bielefeld. Es wurde bei der Jahreshauptversammlung von Haus & Grund Minden vorgestellt.

Für die privaten Eigentümer von Mietwohnungen stellt sich die Frage, wie sich die Sanierungskosten über Fördergelder und Mieterhöhungen stemmen lassen. Und auch Mietende möchten in aller Regel wissen, wieviel Mieterhöhung auf sie zukommen kann. Und was sie nach einer energetischen Sanierung an Heizkosten einsparen können. Vor diesem Hintergrund wird an der Universität Bielefeld eine Plattform entwickelt, die den Vermietern wie auch Mietern künftig in einer App Antworten und weitergehende Informationen zu Sanierungsmaßnahmen gibt. Vorgestellt wurde das mit Bundesmitteln geförderte Forschungsprojekt von Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Markus Artz sowie dem wissenschaftlichen Mitarbeiter, Architekt und Informatiker Jannis Kresse.

Ihren Worten zufolge hat das Forschungsvorhaben zum Ziel, in Form einer App KI nutzbar zu machen, sodass Vermieter niederschwellig Entscheidungshilfen an die Hand bekommen, um Sanierungsmaßnahmen zu planen. Dazu gehört, einen Überblick zu bekommen, welche Kosten mit einzelnen Maßnahmen verbunden und welche Mieterhöhungen zulässig sind. Auch langfristige Wartungs- und Reparaturkosten sollen berücksichtigt werden. Die App ist auch für Mietende gedacht, die sich informieren wollen. Laut Prof. Dr. Artz kann eine solche Plattform auch dazu beitragen, Streitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern vorzubeugen.

Wie der Lehrstuhlinhaber für Bürgerliches Recht, Europäisches Privatrecht, Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Rechtsvergleichung betonte, sind an der Entwicklung der App neben Rechtswissenschaftlern auch Architekten und Informatiker beteiligt. Letztlich müssen Kompetenzen aus unterschiedlichen Wissens- und Erfahrungsbereichen einfließen, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Und dazu gehören auch die Erfahrungen von Vermietern – wie auch ihre Erwartungen an eine nützliche App. Daher möchten die Forscher Interviews führen mit Vermietern, die bereits Sanierungen durchgeführt haben oder planen. Es geht darum, die Bandbreite der Problemstellungen wie auch die gemachten Erfahrungen für die Datenbanken zu sammeln und letztlich für die KI nutzbar zu machen. Interessierte private Vermieter können die Kontaktdaten zu den Forschern über die Geschäftsstelle von Haus & Grund Minden per Tel. (05 71) 78 46 77 26 oder E-Mail info@hausundgrund-mi.de erhalten.

Wie H&G-Vereinsvorsitzender Dr. Andreas Pieper deutlich machte, bringen Änderungen im Mietrecht wie auch das Gebäudeenergiegesetz immer einen großen Beratungsbedarf bei den derzeit rund 3.500 Mitgliedern mit sich. So wurden im vergangenen Jahr seitens der H&G-Geschäftsstelle in Minden mehr als 4.500 Beratungsgespräche persönlich oder telefonisch durchgeführt.