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Viele farbige Spielfiguren scharen sich um ein Wahlkreuz in der Mitte

Mitgliederbarometer 2024 Haus & Grund Frankfurt am Main e.V.

Niedriges Vertrauen in die Politik und Sorge vor weiterer Regulierung bremsen private Investitionen in Wohnungen aus.

Eigentümer fordern weniger Regulierung und mehr Verlässlichkeit.

Jürgen H. Conzelmann, Vorsitzender von Haus & Grund Frankfurt am Main: „Die aktuelle Mitgliederbefragung zeigt, dass das Vertrauen privater Eigentümer in die Wohnungspolitik weiterhin niedrig ist. Staatliche Eingriffe wie das neue Leerstandsgesetz und steigende Grundsteuern führen zu einer Zurückhaltung bei Investitionen. Eine stabile und verlässliche Politik ist notwendig, um Vermietungen wieder attraktiv zu machen und Investitionen zu fördern.“

Zwischen August und September 2024 hat Haus & Grund Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit dem GEWOS Institut über 1.100 private Vermieter befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass nur noch etwa 15% der Eigentümer bereit sind, in neue Mietwohnungen zu investieren. Die Unsicherheit durch politische Rahmenbedingungen und das wirtschaftlich schwierige Umfeld hindert viele Eigentümer an Investitionen.

KERNERGEBNISSE DER BEFRAGUNG

  • Nur ca. 15% der Eigentümer planen weitere Investitionen (2021 waren es noch 20%).

  • 40% der Mitglieder sehen mangelndes Vertrauen in die Politik als Haupthindernis für Investitionen.

  • Energetische Modernisierungen werden aufgrund unsicherer politischer Vorgaben, wie dem Gebäudeenergiegesetz und der kommunalen Wärmeplanung, zurückgestellt.

  • Der Ausbau von Dachgeschossen und die Aufstockung im Bestand werden als gute Ideen bewertet, aber die Genehmigungsverfahren sind zu kompliziert.

  • 97% der Wohnungen der Befragten waren vermietet; Private Eigentümer haben kein Interesse an leerstehenden Wohnungen.

„Strenge Regulierungen und hohe energetische Anforderungen verhindern wirtschaftliche Investitionen in Wohnraum", so Conzelmann. „Um die Wohnkosten zu senken und Investitionen zu fördern, müssen die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden.“ Die von der Hessischen Regierung eingesetzte Kommission zur Entschlackung von Bauvorschriften müsse entscheidend und kurzfristig zur Entbürokratisierung beitragen. Das geplante Leerstandsgesetz sei hingegen der falsche Weg, da es mehr Bürokratie schaffe, als es tatsächlich nutze und der Ballungsraum Rhein-Main nach den aktuellen Zahlen des Zensus den niedrigsten durchschnittlichen Leerstand aufweise, so Conzelmann weiter. Diese Verbotsbürokratie führe ledig auf den Holzweg und bedeute, dass noch weniger Wohnungen entstünden.

Haus & Grund Frankfurt am Main fordert deshalb von der Stadt Frankfurt am Main eine verlässliche Entwicklung neuer Baugebiete und die Förderung einer leichteren Schaffung von Wohnraum in bestehenden Gebäuden. Ferner fordert der Verband die Überarbeitung aller Erhaltungs- und Milieuschutzsatzungen, damit wirtschaftlich vertretbare, energetische Sanierungsmaßnahmen einfach umgesetzt werden können. Die Einführung des "Leerstandsgesetzes" in Frankfurt am Main wird abgelehnt, eine Leerstandsquote von 3,2 % ist hessenweit und deutschlandweit unterdurchschnittlich und fast 60 % der leerstehenden Wohnungen sind innerhalb von 3 Monaten wieder verfügbar. Bei der nun neu erhobenen Grundsteuer fordert der Verband von der Stadt Frankfurt am Main eine nachhaltige aufkommensneutrale Umsetzung, um die Akzeptanz der neuen Grundsteuer sicherzustellen. Zudem sei es nicht hinnehmbar, wenn nahezu die Hälfte der Mieter und Vermieter mit teils erheblichen Erhöhungen konfrontiert seien. Dass Bürger nun mit dem 4-6fachen Grundsteueraufkommen konfrontiert werden, habe mit Gerechtigkeit nur noch wenig zu

tun. Eigentümer und Mieter würden hier völlig außer Acht gelassen werden. Es bedarf dringend einer angemessenen und fairen Verschonungsregelung.

Von der neuen Bundesregierung fordert der Verein die Abschaffung des CO2-Kostenaufteilungsgesetzes sowie die Beibehaltung der Umlagefähigkeit der Grundsteuer. Zudem wird die Rücknahme des Verbots zur Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen und keine Verlängerung der Mietpreisbremse gefordert. Haus & Grund Frankfurt weist ferner auf die Notwendigkeit hin, die Kappungsgrenzen für Modernisierungsmieterhöhungen regelmäßig den steigenden Baukosten entsprechend anzupassen und die Freibeträge bei Erbschaft- und Schenkungsteuer zu überarbeiten.

„Nur durch das Engagement der privaten Eigentümer können sowohl der Wohnungsmangel wirkungsvoll bekämpft und auch die Klimaschutzziele im Gebäudesektor erreicht werden“, so Conzelmann abschließend.

Alle Ergebnisse und die daraus resultierenden Forderungen an die Politik finden Sie hier als PDF.

Über Haus & Grund Frankfurt am Main e.V.:

Der größte Haus & Grund-Ortsverein in Hessen vertritt über 11.000 private Eigentümer in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet und engagiert sich seit 1883 in der Politik für deren Interessen.

 

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