Haus & Grund zum Tag der Bauministerin
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack hat in ihrer Rede anlässlich des Tages der Bauministerin auf der Nordbau in Neumünster vor einer zu starken Fokussierung auf die Gebäudedämmung bei der CO2 – Einsparung im Gebäudebereich gewarnt.
Das kommentierte Alexander Blažek, Vorstandsvorsitzender des Grundeigentümerverbandes Haus & Grund Schleswig-Holstein, folgendermaßen:
„Auf jede komplexe Frage gibt es eine einfache Antwort. Die ist aber regelmäßig falsch. Das gilt auch für die oft wiederholte Aussage, die energetische Modernisierungsquote müsste schnell erhöht werden, damit der Wohngebäudesektor klimaneutral wird.
Dafür fehlt es schon an Handwerkern. Des Weiteren ist es sehr teuer, Wohngebäude noch weiter zu dämmen. Das würde zu erheblich höheren Mieten führen. Darüber hinaus ist der tatsächliche Energieverbrauch selbst in Passivhäusern meist sehr viel höher als in der Theorie. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass die Bewohner Fenster zum Lüften öffnen wollen.
Damit der Wohngebäudebestand bis 2045 klimaneutral wird, muss ein anderer Lösungsweg beschritten werden. Die Wärme in Wohnungen muss künftig nicht mehr mit fossilen Energieträgern – wie Öl und Gas – erzeugt werden, sondern mit erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne.
Diese Umstellung ist wesentlich kostengünstiger als jedes Haus mit Wärmedämmung zuzukleistern. Vorbild ist hier Dänemark mit einem auch im ländlichen Raum sehr gut ausgebauten Nah- und Fernwärmenetz. Wenn dort die Wärmenergie zum Beispiel mit Wind erzeugt wird, ist jedes angeschlossene Gebäude automatisch CO²-neutral. Der Haken an der Sache ist, dass die Dänen mit dem Ausbau dieser Netze mit der Ölkrise schon in den siebziger Jahren angefangen haben. Jetzt gilt es, diesen Vorsprung aufzuholen.“
Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt die Interessen der privaten Grundeigentümer und hat landesweit über 70.000 Mitglieder. Privaten Grundeigentümern gehören rund 80 Prozent aller Wohnimmobilien.
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Alexander Blažek