Haus & Grund zur Gaspreisbremse
Die Expertenkommission Gas und Wärme hat einen Vorschlag unterbreitet, Gaskunden zu entlasten. Der Staat soll zunächst im Dezember „einmalig die jeweilige Abschlagszahlung aller Gas-Standardlastprofil-Kunden und Fernwärmekunden“ übernehmen, heißt es aus der Kommission. In einer zweiten Stufe soll ab März ein sogenanntes Kompensationsmodell eingeführt werden. Danach soll ein Teil der Gasrechnung zu einem subventionierten Preis, der Rest zu den geltenden, hohen Gaspreisen bezahlt werden. Die Kommission hat einen als subventionierten Preis 12 Cent je Kilowattstunde für Privat- und Gewerbekunden vorgeschlagen; bei Fernwärme 9,5 Cent.
Alexander Blažek, Vorstandsvorsitzender des Grundeigentümerverbandes Haus & Grund Schleswig-Holstein, kommentierte diesen Vorschlag folgendermaßen:
„Der sogenannte Gaspreisdeckel ist kompliziert, bürokratisch und ungerecht. Es ist vollkommen unklar, wie die Subvention der hohen Gaspreise konkret umgesetzt werden und wer das machen soll. Der Verwaltungsaufwand wird immens sein und ist für private Kleinvermieter, denen zwei Drittel aller Wohnungen gehören, nicht zu stemmen.
Des Weiteren fallen all diejenigen, deren Wohnungen mit Heizöl beheizt werden, hinten runter. Das betrifft in Schleswig-Holstein ein Viertel aller Wohngebäude. Dabei sind die Heizölpreise genauso explodiert wie die Gaspreise. Rentnern und jungen Familien, die nicht wissen, wie sie das Öl für den Winter bezahlen sollen, muss die Bundesregierung genauso helfen wie den Gaskunden.
Die Methode Giesskanne ist daneben. Nicht jeder benötigt die finanzielle Unterstützung, seine Gasrechnung zu bezahlen. Des Weiteren wird kein Anreiz gesetzt, Energie zu sparen. So kommen wir nicht durch den Winter,“ befürchtete der Verbandschef abschließend.
Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt die Interessen der privaten Grundeigentümer und hat landesweit über 70.000 Mitglieder. Privaten Grundeigentümern gehören rund 80 Prozent aller Wohnimmobilien.
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Alexander Blažek
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