Absatz neuer Heizungen und Wärmepumpen bricht ein
Rückgang bei Heizungsabsätzen: Ein Alarmsignal für die Branche
- Absatz von Wärmepumpen sinkt um 52 Prozent
- Absatz von holzbasierten Heizungen um 79 Prozent gesunken
- Ölbasierte Wärmeerzeuger verzeichnen Absatzplus von 28 Prozent
Die Nachfrage nach neuen Heizungen ist drastisch gesunken. Laut der neuesten Statistik des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) wurden bis Mai 39 Prozent weniger Wärmeerzeuger verkauft als im Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen sind Wärmepumpen mit einem Rückgang um 52 Prozent auf 74.000 Einheiten, gefolgt von Biomasseheizungen mit einem Rückgang um 79 Prozent. Lediglich ölbasierte Wärmeerzeuger konnten einen Absatzanstieg von 28 Prozent verzeichnen. Für dieses Jahr rechnen die Hersteller lediglich mit einem Verkauf von bis zu 200.000 Wärmepumpen.
Heizungsindustrie zum Absatzrückgang
Dieser Rückgang steht im starken Kontrast zu den Zielen der Bundesregierung, die ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen installieren möchte. Der BDH sieht eine "Verunsicherung" bei den Verbrauchern, ausgelöst durch die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz (GEG), die zu diesem drastischen Rückgang beigetragen hat. Hinzu käme, dass viele Verbraucher noch immer nicht wissen würden, welche technischen Lösungen das Gesetz erlaubt und welche Heizungen gefördert werden. Diese Unsicherheit habe zu einem erheblichen Vertrauensverlust geführt und hemme die Bereitschaft zur Modernisierung der Heizsysteme.
Kurzeinschätzung von Haus & Grund
Die Heizungsindustrie erzählt beharrlich das Märchen vom unmündigen Verbraucher, der sich durch öffentlichen Debatte verunsichern lasse. Doch die Realität sieht anders aus: Die Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten für neue Heizsysteme sind nach wie vor unverhältnismäßig hoch und im Vergleich zur Alternative Gas immer noch nicht wettbewerbsfähig. Darüber hinaus ist die Beantragung der Heizungsförderung immer noch nicht vollständig gestartet, und die Auszahlung soll erst im September beginnen. Kein Wunder, dass mündige Verbraucher unter diesen Rahmenbedingungen abwarten und den Markt mit kühlem Kopf beobachten.