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Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2023 um 27,2 Prozent gesunken

  • Im ersten Halbjahr 2023 wurden in Deutschland 135.200 Baugenehmigungen 27,2 Prozent weniger errteilt als im Vorjahr. 
  • Steigende Baukosten und verschlechterte Finanzierungsbedingungen dürften für den Rückgang verantwortlich sein.
  • Die neue Wohnungsbauförderung für klimafreundlichen Neubau zeigt bisher keine positiven Auswirkungen.

Die Baugenehmigungen sind ein entscheidender Indikator für die zukünftige Entwicklung am Mietwohnungsmarkt. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts weisen auf signifikante Veränderungen hin. So wurde im 1. Halbjahr 2023 der Bau von 135.200 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders alarmierend: Im Juni 2023 sank die Zahl der Genehmigungen um 28,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Ein genauerer Blick auf die Gebäudearten
Rückgänge sind durchgängig zu beobachten: Bei Einfamilienhäusern beträgt der Rückgang 35,4 Prozent, bei Zweifamilienhäusern sogar 53,4 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern 27,0 Prozent. Insbesondere der starke Einbruch bei den Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser ist auffällig.

Seit März 2023 existiert die Wohnungsbauförderung für klimafreundlichen Neubau durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Allerdings sind deren positive Effekte bisher nicht in den Genehmigungszahlen zu erkennen. Im Gegenteil: Von März bis Juni 2023 ging die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar noch stärker zurück als im gesamten ersten Halbjahr.

Kurzeinschätzung von Haus & Grund:
Die aktuellen Zahlen sind besorgniserregend. Auch die Einführung der Wohnungsbauförderung zeigt bisher nicht die erhofften Effekte. Bislang ist nicht zu erkennen, dass die politische Entscheidungsträger diese Entwicklung ernst nehmen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Wohnungsbausituation in Deutschland zu verbessern

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Diagramm genehmigte Wohnungen monatlich
Quelle: Deutsches Statistisches Bundesamt