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Baukrise verschärft sich

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2024118 Destatis monatlich genehmigte Wohnunge
Grafik: Haus & Grund Deutschland | Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) | Erstellt mit Datawrapper
Baugenehmigungen im freien Fall
  • Im Zeitraum Januar bis September 2024 wurden bundesweit nur noch 157.200 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang von 19,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
  • Besonders betroffen sind Einfamilienhäuser (-25,7 Prozent) und Mehrfamilienhäuser (-21,7 Prozent), die das Rückgrat des Wohnungsmarkts bilden.
  • Die Zahl genehmigter Neubauwohnungen sank im September 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 31,1 Prozent – ein Rückgang mit gravierenden Folgen für den Wohnungsbau.

Zwischen Januar und September 2024 wurden in Deutschland fast 40.000 weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Besonders auffällig ist die Entwicklung im Bereich der Einfamilienhäuser, deren Genehmigungen um 25,7 Prozent eingebrochen sind. Das bedeutet nicht nur weniger Wohnraum, sondern hat auch gravierende wirtschaftliche Auswirkungen auf Handwerk, Bauunternehmen und Zulieferer.

Weniger Mehrfamilienhäuser
Mit einem Rückgang von 21,7 Prozent bei den Genehmigungen von Mehrfamilienhäusern ist auch das Segment betroffen, das den dringend benötigten Wohnraum in urbanen Zentren schaffen sollte. Die Zahlen verdeutlichen: Der Neubau stockt gerade dort, wo der Nachfragedruck groß ist. Gründe dafür sind unter anderem gestiegene Baukosten, eine verschärfte Zinslage und die Zurückhaltung von Investoren.

Einschätzung von Haus & Grund
Die aktuellen Zahlen zeigen die Dramatik der Lage: Die Zahlen sind ein deutliches Symptom für ein systemisches Problem. Die Regierung hat ihre Zielvorgaben für den Wohnungsbau bisher klar verfehlt. Ein konsequentes politisches Umsteuern ist derzeit aber nicht Sicht. Vor allem private Bauherren und Investoren benötigen klare Perspektiven, um wieder Vertrauen in den Markt zu gewinnen.

MG