Dämpfung der Inflationsrate durch Nettokaltmieten im Oktober 2023
- Inflationsrate sinkt auf 3,8 Prozent zum Vorjahresmonat: Im Oktober 2023 fiel die Inflationsrate in Deutschland auf 3,8 Prozent, den niedrigsten Stand seit August 2021. Dies stellt eine Abschwächung gegenüber der Rate von 4,5 Prozent im September 2023 dar.
- Energiepreise tragen diesmal zur Dämpfung bei: Ein signifikanter Faktor dieser Abschwächung war der Rückgang der Energiepreise. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken diese um 3,2 Prozent, insbesondere Kraftstoffe wurden um 7,7 Prozent günstiger.
- Lebensmittelpreise weiterhin hoch: Trotz einer Verlangsamung im Preisauftrieb stiegen die Nahrungsmittelpreise um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dies bleibt ein Hauptfaktor der Inflation.
Die Preise für Dienstleistungen stiegen innerhalb eines Jahres um 3,9 Prozent. Hierbei wirkte das seit Mai 2023 gültige Deutschlandticket preissenkend, insbesondere bei kombinierten Tickets für den öffentlichen Verkehr. Die Nettokaltmieten haben einen dämpfenden Effekt auf die Preissteigerung bei Dienstleistungen, indem sie lediglich um 2,0 Prozent zunahmen. Dies steht im Kontrast zu anderen Dienstleistungsbereichen, die deutlich höhere Preissteigerungen erlebten.
Kurzeinschätzung von Haus & Grund
Die aktuelle Entspannung der Inflationsrate auf 3,8 Prozent ist hauptsächlich auf fallende Energiepreise und moderate Steigerungen bei den Nettokaltmieten zurückzuführen. Die Nettokaltmieten spielen eine wesentliche Rolle in der Gesamtinflationsdynamik, indem sie diese dämpfen. Dies zeigt, dass neben den volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreisen, dass vor allem stabilere Segmente wie Wohnkosten zur Gesamtinflationslage beitragen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich diese Faktoren in den kommenden Monaten entwickeln werden, da die enormen Preissteigerungen bei Bau- und Instandhaltungsleistungen auf mittel- bis langfristig weiter steigende Mieten deuten.
MG