Dramatischer Rückgang bei Baugenehmigungen für Wohnungen
- Einfamilienhäuser: -31,5 Prozent (-7.100 auf 15 500) von Januar bis Mai 2024
- Zweifamilienhäuser: -15,7 Prozent (-1.000 auf 5 500) im gleichen Zeitraum
- Mehrfamilienhäuser: -21,7 Prozent (-13.300 auf 47.900) Rückgang
Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen einen erheblichen Rückgang der Baugenehmigungen in Deutschland. Im Mai 2024 wurden insgesamt nur noch 17.800 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Vergleich zum Mai 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,9 Prozent oder 13.900 Wohnungen.
Besonders betroffen sind Einfamilienhäuser mit einem Minus von 31,5 Prozent, während Zweifamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser ebenfalls deutliche Rückgänge verzeichnen. Von Januar bis Mai 2024 wurden insgesamt 71.400 Neubauwohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Ursachen und Konsequenzen
Ein Hauptgrund für diesen Rückgang ist die aktuelle wirtschaftliche Lage, die durch hohe Baukosten und Zinsen gekennzeichnet ist. Dies führt dazu, dass viele Bauherren ihre Projekte verschieben oder gänzlich aufgeben müssen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind weitreichend und betreffen nicht nur die Bauwirtschaft, sondern auch die Verfügbarkeit von Wohnraum und die Mietpreise.
Kurzeinschätzung von Haus & Grund
Der starke Rückgang der Baugenehmigungen ist besorgniserregend und erfordert dringend Maßnahmen zur Stabilisierung der Bauwirtschaft, da weder Baupreise noch Zinsen positiv auf die Baukonjunktur wirken. Politische Maßnahmen bleiben jedoch hinter den Versprechen zurück: großspurig angekündigte Fördermilliarden für 2024 werden – wenn überhaupt – erst im Herbst dieses Jahres an Start gehen. Zwar wird mit dem Gebäudetyp E an der Möglichkeit gearbeitet, auf unnötige Standards zu verzichten, doch die nächsten energetischen Anforderungen an den Neubau sind schon in der politischen Pipeline.