Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg warnt vor weiterer Grundsteuerbelastung
Im aktuellen Grundsteuerranking liegt Bonn unverändert auf teuren Plätzen
Reform der Grundsteuer bietet Chance für gerechtere Belastung ab dem kommenden Jahr
Bei der Belastung durch die Grundsteuer liegt Bonn im neuesten Grundsteuerranking von Haus & Grund Deutschland und dem Institut der deutschen Wirtschaft auf einem beschämenden 79. Rang unter den 100 größten deutschen Städten. „Die besonders hohe Grundsteuerlast ist damit kein Gerede, sondern für alle, die sie tragen müssen, eine bittere Realität“, so der Vorsitzende von Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg Dirk Vianden.
In Briefen an Oberbürgermeisterin Katja Dörner und die Fraktionen des Stadtrates, fordert die Eigentümergemeinschaft, die zum 1. Januar in Kraft tretende Grundsteuerreform nicht zu nutzen, um die Grundsteuer durch die Hintertür der Reform zu erhöhen. Dies würde, so Vianden, die „ohnehin schon angespannte Situation für Immobilieneigentümer und Mieter weiter verschärfen und dem angeschlagenen Wohnungsmarkt schaden.“
Vielmehr müsse die Steuerlast gesenkt werden. Gleichzeitig fordert Haus & Grund einen anderen Umgang mit den städtischen Gebühren. Es reiche nicht mehr aus, sich auf das Deckungsprinzip zu berufen. Dies sei ein bequemer, aber falscher Weg. Die Ausgabenpolitik bei den Gebühren der Stadt müsse korrigiert werden „und zwar nach unten“, so Vianden.
Bereits die jetzige, durch das Ranking bestätigte Situation, wirke sich negativ auf den Wohnungsmarkt und das Investitionsklima aus. Es sei ein Widerspruch, auf der einen Seite den tatsächlich vorhandenen Wohnungsmangel zu beklagen, andererseits seine Beseitigung durch hohe städtische Abgaben für Eigentümer und für Mieter zu behindern. Wer Wohnungsbau wolle, müsse die Kosten senken, sonst investieren auch die privaten Vermieter nicht mehr.
Inzwischen sei der Mangel an Wohnungen und die Höhe der Mieten durch den engen Markt zu einem schwerwiegenden Standortnachteil für Bonn geworden. Die Stadt müsse ihre Steuer- und ihre Gebührenpolitik überdenken und nach Wegen suchen, die finanziellen Belastungen zu senken. „Wir fordern eine faire und tragbare Steuerpolitik, die den Eigentümern und Mietern gleichermaßen zugutekommt", so Vianden.
FF