Parkplatzverluste in Bonn beschädigen das bürgerschaftliche Klima in der Stadt
Haus & Grund kritisiert die lebensfremde Entscheidung der Verwaltung
Die Pläne der Stadt, kurzfristig 700 Parkplätze zugunsten neuer Fahrradwege zu streichen, stoßen bei Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg auf heftige Kritik. Vorsitzender Dirk Vianden fordert die Stadt auf, diese lebensfremde, ideologiegeprägte Entscheidung zurückzunehmen.
Die betroffenen Anlieger würden unvorbereitet mit dem Problem einer verschärften Parkplatzsuche konfrontiert. So eifrig die Stadt ihr jahrzehntelanges Versagen beim Ausbau einer modernen Fahrradinfrastruktur jetzt bekämpfe, so versage sie erneut bei der Regelung der daraus resultierenden Konsequenzen.
In zahlreichen städtischen Gebieten gebe es keine Alternativen zum Parken auf der Straße, weil durch städtisches Baurecht geforderte oder historisch bedingt entstandene dichte Bebauung die Errichtung eigener Garagen oder Stellplätze verhindere. Der Haus- & Grund-Vorsitzende stellt klar: „Man kann nicht ein Problem lösen und für die davon negativ Betroffenen neue Probleme durch Verdrängung schaffen“. Für die Stadt gebe es nicht nur die Pflicht, die Lage für den Fahrradverkehr zu verbessern. Auch Parkplätze zu schaffen sei eine öffentliche Aufgabe, zumal die Stadt beim Inkasso von Stellplatzablösungen bei Bauherren forsch dabei sei.
Die Stadtpläne beschädigten auch das bürgerschaftliche Klima in Bonn erheblich. Sie verärgerten Hauseigentümer und Autofahrer und führten zu einer angespannten Situation zwischen den Verkehrsgruppen. Haus & Grund setzt auf ein Miteinander. Mit ihrer Politik der Autoverdrängung erreiche die Mehrheit des Stadtrates und die Verwaltung unter Führung von Oberbürgermeisterin Katja Dörner genau das Gegenteil.
Vianden: „Wer gravierende Veränderungen will muss um Zustimmung werben. So aber werden nur Ablehnung, Verärgerung und wütende Reaktionen erzeugt.“ Nach der aus dem Hut gezauberten Grundsteuererhöhung vor einer Woche, dem jetzt kommunizierten Parkplätzeabbau und den kommenden Belastungen, die von der Bundesregierung den Immobilienbesitzern zugemutet würden, müsse endlich Schluss sein mit der Serie schlechter Nachrichten. „Das beschädigt den innovativen Geist, den eine Stadt und ihre Bürgerschaft braucht, um sich zu entwickeln“, so Vianden.