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Wie sich mit einem Profidach gezielt Wasser speichern lässt

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Wasserrückhaltende Gründächer Verbraucherzentrale NRW
Wasserrückhaltende Dächer | ©Verbraucherzentrale NRW
So sinnvoll sind Retentionsgründächer auch auf privaten Häusern

Starkregen führt besonders in Städten oft zu Überschwemmungen, weil das Regenwasser dort nicht schnell genug versickern kann. Wo der Boden wenig Wasser aufnehmen kann, sind spezielle Retentionsgründächer, die Regenwasser gezielt speichern, eine sinnvolle Lösung. Das gilt auch für Privathäuser, wie die Verbraucherzentrale NRW mitteilt.

Was genau ist ein Retentionsgründach?

Normalerweise fließt Regenwasser schnell von Dächern und Straßen in die Kanalisation. Bei einem Retentionsgründach wird das Wasser auf dem Dach zurückgehalten In einer Wasserspeicherschicht mit einem temporären Speicher wird der Niederschlag vorübergehend gespeichert und zeitlich verzögert abgeleitet. Dabei fließt weniger Wasser pro Zeiteinheit (Liter pro Sekunde) ab, sodass die Verweildauer auf dem Dach erhöht wird. Gleichzeitig verbessert es wie ein klassisches Gründach das Mikroklima und bietet Pflanzen und Tieren einen Ersatzlebensraum in einem stark versiegelten Gebiet.

Was sind die besonderen Vorteile?

Durch die Eigenschaft, das Regenwasser stark verzögert und verlangsamt abfließen zu lassen, schützt das Retentionsgründach effektiv vor einer Überlastung der Abwassersysteme am eigenen Haus und an der Kanalisation. Es hilft, Überschwemmungen zu vermeiden, und verringert die Rückstaugefahr bei lokalem Starkregen.

Welche Dächer eignen sich?

Bislang kommen Retentionsgründächer vor allem auf großen Gebäuden oder Tiefgaragen zum Einsatz. Die Umsetzung ist aber auch auf anderen Flachdächern möglich. Je nach Neigungsgrad und Belastbarkeit des Daches kommen unterschiedliche Systeme in Frage. Bei einem Flachdach ohne Neigung wird ein Drosselsystem am Ablauf installiert, das den Wasserabfluss reguliert und das Wasser anstauen kann. Diese Variante kann jedoch relativ schwer werden und das Dach stark belasten. Der nachträgliche Einbau auf einem Wohnhaus oder einer Garage erfordert oft − je nach Dach und System − verschiedene Zusatzmaßnahmen, wie beispielsweise den Austausch der Dachdämmung. Eine andere Variante eignet sich auch für Dächer mit einer Neigung von bis zu fünf Grad. Sie basiert auf speziellen Wasserrückhalteelementen in der Fläche, ist leichter und lässt sich gut auf bestehenden Flachdächern umsetzen. Damit kann sie für bestehende Eigenheime eine sinnvolle Option sein.

Weitere Informationen:  

Bundesverband GebäudeGrün e. V.: www.gebaeudegruen.info/service/adressen.

Fachverband für Garten- und Landschaftsbau NRW, www.galabau-nrw.de/fachbetriebssuche.

Wissenswertes über Retentionsgründächer: www.klimakoffer.nrw/klimaanpassung-retentionsgruendach.

FF