Sanierungszwang zwingt viele Eigentümer zum Verkauf
Haus & Grund Sachsen bittet Ministerpräsident Michael Kretschmer um Ablehnung der EU-Pläne
Im März hat das EU-Parlament strengere Regeln bei der Reform der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) verabschiedet. Bis 2033 sollen auch Wohngebäude danach die mittlere Energieeffizienzklasse „D“ erreichen. „Wir haben ausgerechnet, dass Sanierungskosten für das eigene Haus oder die einzelne vermietete Wohnung von bis zu 150.000 Euro anfallen werden. Insbesondere für den ländlichen Raum in Sachsen bedeutet dies eine untragbare Belastung. Überalterung und fehlende Liquidität werden zu einer Verstärkung der Abwanderung in die großen Städte und einer Zunahme des Drucks auf die Wohnungsmärkte dort führen. Zugleich wird der ländliche Raum kollabieren“, so der Präsident von Haus & Grund Sachsen, René Hobusch. Dass in der Zwischenzeit Bundesbauministerin Klara Geywitz erklärt, dass sie die EU-Pläne ablehnt, begrüßt der sächsische Verbandschef. „Wir müssen gemeinsam verhindern, dass zum einen die Mieten durch den Sanierungszwang ins Unermessliche steigen und zum anderen die Altersvorsorge von privaten Eigentümern vernichtet wird“. Vor dem Treffen der ostdeutschen Ministerpräsidenten am Freitag hat der Präsident daher Michael Kretschmer um Unterstützung für den Kurs der Bundesbauministerin gebeten: „Ich gehe davon aus, dass auch unter den ostdeutschen Regierungschefs der Sanierungszwang heiß diskutiert wird. Über eine klare Haltung des sächsischen Ministerpräsidenten und eine Unterstützung der Position der Bundesbauministerin würde ich mich daher sehr freuen“, erklärte René Hobusch heute.