Jetzt müssen die Kommunen ihre Hausaufgaben machen
Mit einem Kabinettsbeschluss hat die Landesregierung heute (12. Januar 2021) das Projekt „Nachhaltiges Flächenmanagement“ auf den Weg gebracht. Insgesamt 30 Millionen Euro und sieben Planstellen stehen dafür bis 2026 zur Verfügung. Ergänzt werden diese durch einen „Baulandfond“ mit einem Kreditvolumen von bis zu 100 Millionen Euro bei der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH).
Alexander Blažek, Vorstandsvorsitzender des Grundeigentümerverbandes Haus & Grund Schleswig-Holstein, kommentierte das folgendermaßen:
Der Lösungsansatz:
Nachverdichtung für mehr Wohnraum
„Jetzt müssen die Kommunen ihre Hausaufgaben machen. Nach unserer Erfahrung tun sich die Bauämter mit Bauvorhaben zur Nachverdichtung überaus schwer. Die Behörden legen Bauherren bei derartigen Projekten eher Steine in den Weg, statt sich als Dienstleister zu verstehen. Leider gehen Kommunen oft den vermeintlich leichteren Weg und weisen auf der grünen Wiese Bauland aus. Dabei ist das wenig nachhaltig und führt zu einer Zersiedelung von Städten und Gemeinden. Die Kommunalpolitiker müssen den Mitarbeitern in den Bauämtern bei Zielkonflikten die Rücken stärken, um dem NIMBY („Not In My BackYard!“) Effekt zu begegnen. Nachbarn applaudieren selten bei Bauvorhaben nebenan.
Die Vorteile der Nachverdichtung im Überblick:
- Es wird keine neue Infrastruktur wie Straßen, Leitungen, Kindergärten, Schulen usw. benötigt.
- Es müssen keine Flächen versiegelt werden.
- Auf dem Land werden die Ortszentren gestärkt und dem sogenannten „Donut-Effekt“ wir entgegengewirkt.
Wie sehen die Nachverdichtungsmaßnahmen konkret aus?
- Dachgeschossaus
- Gebäudeaufstockung
- Schließung von Baulücken
- Innenhofausbau
- Umwandlung von leer stehenden Büros in Wohnraum
Durch Homeoffice entsteht hier viel Potential. Das würde auch den Innenstädten, in denen die Nachfrage nach Wohnraum besonders hoch ist, helfen, wo viele Immobilien leer stehen. Wohnraum in der Stadt belebt die Innenstädte. Leben in der Stadt bringt Leben in die Stadt. Das hilft auch dem Einzelhandel und der Gastronomie.
Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt die Interessen der privaten Grundeigentümer und hat landesweit rund 70.000 Mitglieder. 80 Prozent aller Wohnimmobilien gehören privaten Grundeigentümern.
Kontakt:
Alexander Blažek
