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Energiespeicher
Bauen & Wohnen

Energiespeicher: Autark im Eigenheim

Die hohen Strompreise, der Wunsch nach weniger Kohlendioxid-Emissionen, aber auch die fortschreitende Elektrifizierung unseres Alltags lässt die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen kontinuierlich steigen – und mit ihr den Bedarf an zuverlässigen, kostengünstigen und umweltfreundlichen Energiespeichern. Denn diese bieten eine Lösung für eines der größten Probleme erneuerbarer Energiequellen: ihre Unbeständigkeit.

 

Sonne und Wind sind nicht immer verfügbar – und vor allem in der Regel dann nicht, wenn wir sie am ehesten benötigen: abends und nachts sowie in der dunklen Jahreszeit. Genau hier kommen Stromspeicher – auch bekannt als Photovoltaik- oder Solarbatterien – ins Spiel: Indem überschüssige Energie in Zeiten geringerer Nachfrage – beispielsweise tagsüber im Sommer – gespeichert und bei Bedarf, also abends oder nachts, zur Verfügung gestellt wird, können Eigentümer ihre Photovoltaik-Anlagen noch viel effizienter nutzen und den Anteil an erneuerbaren Energien am Eigenverbrauch signifikant erhöhen. Die Anzahl der hierzulande installierten Photovoltaik-Stromspeicher lag zu Beginn des Jahres 2023 bei fast 900.000. Zehn Jahre zuvor waren es gerade einmal 5.000. Mittlerweile werden mehr als 90 Prozent der installierten Photovoltaik-Anlagen zusätzlich mit einem Solarstromspeicher ausgestattet. Dies ermöglicht nicht nur eine effizientere Nutzung des selbst erzeugten Stroms, sondern kann langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen.

 

Worauf man achten sollte

Ein Stromspeicher setzt sich aus mehreren Batteriezellen zusammen, die miteinander verbunden sind. Er speichert die produzierte Energie aus Photovoltaik-Anlagen. Stationäre Energiespeicher sind in einer Vielzahl von Größen und Modellen erhältlich. Die ideale Größe des Speichers fürs eigene Haus hängt unter anderem von der Kapazität der Photovoltaik-Anlage ab, ausgedrückt in Kilowattpeak (kWp). Pro kWp Leistung benötigt man einen Energiespeicher mit einer Kapazität von 1 bis maximal 1,5 Kilowattstunden (kWh). Aber auch der individuelle Stromverbrauch spielt eine Rolle. Umso höher dieser ist, desto größer sollte auch der Speicher sein. Ratsam ist es, potenziell hohen Energieverbrauch zu berücksichtigen und in die Planung miteinzubeziehen, etwa wenn man beabsichtigt, eine Wärmepumpe einzubauen oder ein E-Auto anzuschaffen.

 

Speicher nicht überdimensionieren

Wichtig ist es hierbei, nicht nur den gesamten Strombedarf zu berücksichtigen, sondern auch, wie sich dieser über 24 Stunden verteilt. Wer vor allem abends elektrische Energie verbraucht, benötigt einen größeren Speicher als jemand, der hauptsächlich mittags Strom bezieht. Richtig dimensioniert ist der Speicher also dann, wenn er den durchschnittlichen Stromverbrauch zwischen abends und morgens abdeckt. Wer beispielsweise im Jahr 4.000 kWh verbraucht – gleich verteilt über 24 Stunden, von denen die Hälfte der Zeit auf den Speicher zurückgegriffen wird –, rechnet wie folgt: 4.000 kWh geteilt durch 365 Tage multipliziert mit 0,5. Ein passender Speicher sollte also eine Kapazität von knapp 5,5 kWh haben. Nach dem Motto „Viel hilft viel“ werden in der Praxis häufig zu große Speicher installiert, welche nicht schnell genug entladen werden können. Die Folge: Der hohe Ladezustand sorgt für eine raschere Alterung der Batterie – und ist darum unbedingt zu vermeiden. Die Verbraucherzentrale empfiehlt als Richtwert für eine passende Speichergröße 1 kWh Batteriekapazität je 1.000 kWh Jahresstromverbrauch.

 

Kosten

Die Kosten für Energiespeichersysteme variieren je nach Technologie und Umfang. Sie sind im Schnitt in den vergangenen Jahren zwar sukzessive gesunken, schlagen jedoch nach wie vor kräftig zu Buche: Je kWh Speicherkapazität liegen die Anschaffungskosten aktuell bei etwa 1.000 Euro. Dank der langfristigen Einsparungen kann sich die Investition dennoch rechnen. Dies hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Nutzungsdauer, den Energiepreisen und den Wartungskosten.

Grundsätzlich werden die mit dem Speicher verbundenen Kosten den Einsparungen, die er erzielt, gegenübergestellt. Angenommen der Gesamtjahresstromverbrauch liegt bei 4.000 kWh. Wem es dank eines Speichers gelingt, statt beispielsweise nur 50 nunmehr 70 Prozent seines Stroms aus Solarenergie zu beziehen – sprich: statt nur 2.000 kWh nun 2.800 kWh pro Jahr – spart bei einem Strompreis von aktuell durchschnittlich 44 Cent pro kWh rund 352 Euro pro Jahr. Kostet der Speicher also 5.000 Euro, würde sich die Anschaffung nach rund 14 Jahren amortisieren, sofern der Strompreis stabil bliebe.

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