
Aktuelle Zahlen zur Grundsteuer
Erste Wirkungsanalyse aus Sicht privater Immobilieneigentümer
Haus & Grund Deutschland hat 1.999 Rückmeldungen zur Grundsteuerreform ausgewertet. Das Ergebnis ist eindeutig: In rund 80 Prozent der Fälle ist die Grundsteuer gestiegen, im Schnitt um über 100 Prozent. Besonders hohe Belastungen zeigen sich im Bodenwertmodell (+1,41 Einheiten), während das Bundesmodell mit durchschnittlich +0,98 Einheiten etwas moderater ausfällt. Allerdings wurden im Flächenmodell besonders häufig die Hebesätze stark erhöht (+244 Punkte). Eine Regressionsanalyse bestätigt: Die Hebesatzentwicklung ist der zentrale Treiber der Steuermehrbelastung. Die vielfach angekündigte Aufkommensneutralität wird auf individueller Ebene nicht eingehalten.
Untersuchung der Grundsteuerentwicklung für Berlin
Jakob Grimm
Die Grundsteuerreform zielte darauf ab, eine gerechtere Verteilung der Steuerlast zu schaffen, zeigt jedoch in Berlin deutliche Schwächen in der Umsetzung. Eine Studie, die 301 Fälle Berliner Haus & Grund-Mitglieder untersucht hat, zeigt, dass die Reform zu erheblichen Steuererhöhungen führt – mit einem durchschnittlichen Anstieg der Grundsteuerlast um 77,3 %. Zwar wurden die Steuermesszahl angepasst und der Hebesatz gesenkt, jedoch reicht dies nicht aus, um die Belastung der Eigentümer konstant zu halten. Besonders in Berlin, wo stark gestiegene Bodenrichtwerte und die neue Bewertungsgrundlage zu drastischen Neubewertungen führten, wurde die angestrebte Aufkommensneutralität weit verfehlt. Dies hat weitreichende Konsequenzen für Eigentümer und auch Mieter, da die Grundsteuer als Teil der Betriebskosten umgelegt wird.
Haus & Grund Deutschland kritisiert die Reform wegen methodischer Schwächen und unterstützt Musterklagen, um eine gerechtere Lösung herbeizuführen.