Bezahlbarkeit von Mieten
Ein Vergleich von Einkommen und Mieten zwischen 2014 und 2023
Sind Mietwohnungen in Deutschland noch bezahlbar? Die aktuelle Studie von Haus & Grund, „Bezahlbarkeit von Mieten“, untersucht die Mietkostenbelastung von Familien und Alleinlebenden in den 400 Kreisen und kreisfreien Städten, sowohl für bestehende Mietverträge als auch nach einem Umzug. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mietkosten insgesamt stabil geblieben sind, es jedoch gewisse regionale Unterschiede gibt. Während in ländlichen Gebieten die Mietkosten niedrig sind, liegen sie in Metropolregionen wie München und Berlin über dem Durchschnitt, insbesondere nach einem Umzug.
Mietkostenbelastung für Familien | Für Familien sind die Mietkosten in den letzten Jahren stabil geblieben. Der Anteil des Haushaltseinkommens, der für die Miete aufgewendet wird, sank geringfügig von 15,2 Prozent im Jahr 2014 auf 14,8 Prozent im Jahr 2023. In ländlichen Regionen müssen Familien oft weniger als 10 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufbringen. In städtischen Gebieten bleibt die Mietbelastung höher, jedoch liegt sie im Durchschnitt unter zwanzig Prozent, was immer noch als tragbar gilt.
Mietkostenbelastung für Familien nach einem Umzug | Nach einem Umzug erhöht sich die Mietkostenbelastung für Familien in der Regel. Im Durchschnitt liegt die Mietbelastung nach einem Umzug bei 20,6 Prozent des Haushaltseinkommens, in Metropolen wie München und Berlin steigt dieser Wert auf bis zu 25,4 Prozent. Diese Entwicklung zeigt, dass für Familien die Wohnkostenbelastung selbst nach einem Umzug die kritische Schwelle von 30 Prozent des Haushaltseinkommens im Schnitt nicht überschreitet. In ländlichen Gebieten bleibt die Mietbelastung nach einem Umzug moderater. Auch die Verfügbarkeit von Wohnraum spielt eine Rolle – während in ländlichen Gebieten die Nachfrage nach Wohnraum auf einem stabilen Niveau ist und die Leerstandsquoten eine hohe Fluktuation ermöglichen, was dazu führt, dass bei einer Wohnungssuche genügend passende Wohnungsangebote verfügbar sind, ist der Markt in den Städten oft angespannter.
Regionale Unterschiede bei der Mietbelastung für Familien | Ländliche Regionen wie Olpe und Höxter gehören im Jahr 2023 für Paare mit Kindern zu den günstigsten Orten, mit einer Mietbelastung von unter 10 Prozent. Regionen wie die Südwestpfalz und Siegen-Wittgenstein weisen ebenfalls niedrige Belastungen auf. Im Gegensatz dazu zeigen Großstädte und wirtschaftlich starke Regionen wie München, Frankfurt am Main, Berlin, Hamburg und Potsdam höhere Mietkostenbelastungen von über 21 Prozent, was das deutliche Stadt-Land-Gefälle widerspiegelt.
Regionale Unterschiede bei der Mietbelastung für Familien nach einem Umzug | Auch nach einem Umzug sind ländliche Regionen wie Holzminden, Höxter und Greiz 2023 die günstigsten, während München, Berlin und Freiburg die höchsten Mietkostenbelastungen aufweisen. Einige Regionen wie Holzminden und die Südwestpfalz bleiben von 2014 bis 2023 unter den günstigsten Regionen, während andere wie der Erzgebirgskreis neu hinzugekommen sind.
München und Frankfurt sind in beiden Jahren unter den Regionen mit den höchsten Belastungen. Berlin hat sich in den letzten Jahren ebenfalls zu einer Region mit sehr hoher Belastung entwickelt, was die steigenden Wohnkosten in wachsenden Großstädten verdeutlicht.
Die aktuelle Mietkostenbelastung für alle Kreise und Städte finden Sie hier auch in interaktiven Tabellen abrufbar.
Mietkostenbelastung für Alleinlebende | Auch für Alleinlebende sind die Mietkosten mit bestehenden Verträgen weitgehend stabil geblieben. Im Jahr 2023 betrug der Anteil des Einkommens, der für die Miete verwendet werden musste, etwa 20,6 Prozent. In ländlichen Regionen liegt dieser Anteil häufig sogar unter 15 Prozent, während er in Großstädten wie Berlin oder Frankfurt bei etwa 23 Prozent liegt.
Für Alleinlebende ist es besonders wichtig, dass die Kosten für die Miete im Verhältnis zum verfügbaren Einkommen stehen, da sie im Gegensatz zu Familien keine Möglichkeit haben, die finanziellen Belastungen auf mehrere Schultern zu verteilen.
Mietkostenbelastung für Alleinlebende nach einem Umzug | Nach einem Umzug sind Alleinlebende einer höheren Mietkostenbelastung ausgesetzt. Die Mietkosten steigen dabei auf etwa 28 Prozent des Einkommens, im Münchener Umland und Hamburg sogar bis zu 33,2 Prozent. In besonders angespannten städtischen Märkten wie München oder Berlin mit einem deutlichen Nachfrageüberschuss kann die Belastung nach einem Umzug sogar über 40 Prozent des Einkommens betragen. Diese erhöhte Mietkostenbelastung hindert viele Alleinlebende mit geringem oder mittlerem Einkommen daran, einen Umzug zu erwägen, was die Mobilität auf den angespannten Wohnungsmärkten einschränkt. In ländlichen Regionen bleibt die Belastung nach einem Umzug niedriger, was diese Regionen für einkommensschwächere Alleinlebende attraktiver macht.
Regionale Unterschiede bei der Mietbelastung für Alleinlebende | Im Jahr 2023 weisen ländliche Regionen wie Höxter, Südwestpfalz und Tirschenreuth die niedrigste Mietkostenbelastung für Alleinlebende im Bestand auf (14,4-14,8 Prozent). Dagegen haben Städte wie München und Berlin höhere Belastungen von über 27 Prozent, mit Freiburg an der Spitze (30,4 Prozent). Ländliche Regionen sind tendenziell erschwinglicher geblieben, während Großstädte und wirtschaftlich starke Regionen höhere Mietkosten aufweisen.
Höxter und die Südwestpfalz gehören sowohl 2014 als auch 2023 zu den günstigsten Regionen, während Städte wie Hamburg und München weiterhin zu den teuersten gehören. Berlin ist 2023 neu unter den teuersten Regionen.
Regionale Unterschiede bei der Mietbelastung für Alleinlebende bei einem Umzug | Nach einem Umzug sind Regionen wie der Erzgebirgskreis, Zwickau und der Vogtlandkreis 2023 die günstigsten Orte für Alleinlebende, mit einer Mietkostenbelastung unter 18 Prozent. Im Gegensatz dazu führen München, Freiburg und Berlin die Liste der teuersten Regionen an, mit Mietkostenbelastungen von über 43 Prozent. Die steigende Belastung in Städten wie München und Berlin zeigt die anhaltend hohe Nachfrage und das begrenzte Angebot an Wohnraum.
Höxter und Holzminden bleiben auch 2023 unter den günstigsten Regionen nach einem Umzug, während München und Freiburg konstant zu den teuersten gehören. Neu unter den teuersten Regionen 2023 sind Potsdam und Offenbach am Main.