Fördermittel für Heizungstausch und Gebäudesanierung
im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Stand: 13.08.2024, keine Gewähr
Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird ab 1. Januar 2024 der Umstieg auf Erneuerbare Energien beim Einbau neuer Heizungen schrittweise verpflichtend. Den Umstieg auf eine Heizung, die mit 65 Prozent Erneuerbaren Energien betrieben wird, fördert der Bund mit verschiedenen Zuschüssen und zinsvergünstigten Krediten in der sogenannten Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Im Folgenden erhalten Sie Informationen zu den Fördermitteln für den Heizungstausch und Gebäudesanierung. Bitte beachten Sie, dass die zur Beantragung erforderlichen Systeme und Informationen teilweise erst im Laufe des Jahres 2024 von der Bundesregierung und den beauftragten Institutionen bereitgestellt werden. Haus & Grund informiert auf dieser Seite regelmäßig.
Aktuelle Informationen zur Heizungsförderung
Am 29. Dezember 2023 wurde die überarbeitete Förderrichtlinie „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen“ im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Achtung: Kunden können ihre Identität im Kundenportal erst ab September 2024 nachweisen. Erst wenn sich die Eigentümer identifizieren und die vollständige Durchführung nachweisen, beginnt die KfW mit der Prüfung der Unterlagen. Die Fördermittel fließen daher frühestens ab September. Wahrscheinlicher ist es allerdings, dass die Auszahlungen erst im Oktober beginnen.
Für alle Antragsberechtigten steht ein Zuschuss sowie zusätzlich ein Ergänzungskredit für energetische Einzelmaßnahmen zur Verfügung. Der Ergänzungskredit ist nur in Kombination mit einer Zuschusszusage der KfW für die Heizungsförderung und/oder einem Zuwendungsbescheid des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für energetische Einzelmaßnahmen erhältlich und wird bei der Hausbank beantragt. Eine alleinige Beantragung des Ergänzungskredits ist nicht möglich.
Bitte beachten Sie, dass Sie die jeweils zum Zeitpunkt der Antragstellung geltenden Infoblätter zu den förderfähigen Maßnahmen und Leistungen sowie die Liste der technischen FAQ herunterladen. Die Informationsblätter und FAQ werden regelmäßig überarbeitet und sind jeweils nur in ihrer zum Zeitpunkt der Antragstellung aktuellen Fassung gültig. Regelungen und Anforderungen vorangegangener oder nachfolgender Versionen haben keinerlei Gültigkeit für die jeweilige Antragstellung und können somit auch nicht zur Begründung oder Ablehnung von Ansprüchen geltend gemacht werden.
Siehe aktuelle Links:
Infoblatt zu den förderfähigen Kosten (kfw.de)
Bundesförderung für effiziente Gebäude (kfw.de)
auf KfW-Seite: Heizungsförderung für Privatpersonen – Wohngebäude (458) | KfW
Sie haben eine Frage? Dann können Sie die KfW von Montag bis Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr unter der kostenfreien Servicenummer 0800 539 9010 erreichen.
Förderübersicht für Eigentümer eines selbstgenutzten Einfamilienhauses beim Heizungstausch
- Förderhöchstsatz und Begrenzung der förderfähigen Kosten: Die Grundförderung und die verschiedenen Bonusförderungen lassen sich miteinander kombinieren – bis zu einem Förderhöchstsatz von maximal 70 Prozent. Außerdem gibt es eine Höchstgrenze bei den förderfähigen Kosten für den Heizungstausch. In einem Einfamilienhaus betragen diese maximal 30.000 Euro. Bei Kombination aller Bonusförderungen können Sie bis zu 21.000 Euro Förderung für eine neue Heizung bekommen. Bei Biomasseheizungen beträgt der Förderhöchstbetrag 23.500 Euro.
- Grundförderung: 30 Prozent der maximal förderfähigen Kosten beim Einbau einer Heizung mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien, also maximal 9.000 Euro.
- Klimageschwindigkeitsbonus: 20 Prozent der maximal förderfähigen Kosten, wenn eine funktionstüchtige Öl-, Kohle-, Gasetagen- oder Nachtspeicherheizung oder eine mindestens 20 Jahre alte Gas- oder Biomasseheizung ersetzt wird. Ab 1. Januar 2029 reduziert sich der Bonus kontinuierlich.
- Einkommensbonus: Bei einem zu versteuernden Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro kann zusätzlich ein Einkommensbonus in Höhe von 30 Prozent beantragt werden.
- Effizienzbonus: Für Wärmepumpen wird ein Bonus von 5 Prozent gewährt, wenn als Wärmequelle Wasser, das Erdreich oder Abwasser verwendet oder ein natürliches Kältemittel eingesetzt wird.
- Emissionsminderungszuschlag: Für Biomasseanlagen wird ein Zuschlag von 2.500 Euro gewährt, wenn sie nachweislich den Emissionsgrenzwert für Staub von 2,5 mg/m3 einhalten.
Förderübersicht für Vermieter von Ein- und Mehrfamilienhäusern beim Heizungstausch
- Förderhöchstsatz und Begrenzung der förderfähigen Kosten: Die Grundförderung und nur ausgewählte Bonusförderungen lassen sich miteinander kombinieren. Der Förderhöchstsatz von maximal 70 Prozent kann jedoch nicht erreicht werden. Außerdem gibt es eine Höchstgrenze bei den förderfähigen Kosten für den Heizungstausch. In einem Mehrfamilienhaus betragen diese für die erste Wohneinheit 30.000 Euro, für die zweite bis sechste Wohneinheit jeweils 15.000 Euro ab der siebten Wohneinheit je 8.000 Euro.
- Grundförderung: 30 Prozent der maximal förderfähigen Kosten beim Einbau einer Heizung mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien.
- Effizienzbonus: Für Wärmepumpen wird ein Bonus von 5 Prozent gewährt, wenn als Wärmequelle Wasser, das Erdreich oder Abwasser verwendet oder ein natürliches Kältemittel eingesetzt wird.
- Emissionsminderungszuschlag: Für Biomasseanlagen wird ein Zuschlag von 2.500 Euro gewährt, wenn sie nachweislich den Emissionsgrenzwert für Staub von 2,5 mg/m3 einhalten.
Grundförderung
Die Grundförderung von 30 Prozent wird für alle Wohn- und Nichtwohngebäude im Bestand, die unter das GEG fallen und für alle Antragstellergruppen gewährt.
Nicht alle Heizungen, die die GEG-Vorgaben erfüllen sind auch förderfähig – bei Biogas, Bio-Heizöl, Stromdirektheizungen wie Infrarot- oder Nachtspeicherheizungen sowie Hybridheizungen mit anteiliger Gas- oder Öl-Nutzung gibt es Einschränkungen. Für Gas- und Ölheizungen gibt es grundsätzlich keine Förderung. Für H2-ready-Heizungen sind nur die Mehrkosten im Vergleich zu einer nicht-wasserstofffähigen Heizung förderfähig.
Klimageschwindigkeitsbonus
20 Prozent der maximal förderfähigen Kosten werden ausschließlich an selbstnutzenden Eigentümer gewährt, wenn eine funktionstüchtige Öl-, Kohle-, Gasetagen- oder Nachtspeicherheizung oder eine mindestens 20 Jahre alte Gas- oder Biomasseheizung ersetzt wird, obwohl man dazu noch nicht verpflichtet ist.
Ab 2029 sinkt der Bonus alle zwei Jahre und entfällt im Jahr 2037 komplett. Der Bonus beträgt bei Beantragung bis zum
- 31. Dezember 2028: 20 Prozent
- 31. Dezember 2030: 17 Prozent
- 31. Dezember 2032: 14 Prozent
- 31. Dezember 2034: 11 Prozent
- 31. Dezember 2036: 8 Prozent.
Feste Biomasseheizungen (bspw. Pellets- und Holzheizungen) nur, wenn sie mit Solarthermie oder Photovoltaik zur elektrischen Warmwasserbereitung oder mit einer Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung kombiniert werden.
Den Geschwindigkeits-Bonus gibt es nur für selbstnutzende Eigentümer, nicht für Vermieter. Bei mehr als einer Wohneinheit wird der Bonus nur anteilig für die selbstgenutzte Wohneinheit gewährt.
Einkommensbonus
30 Prozent der förderfähigen Kosten werden ausschließlich selbstnutzenden Eigentümern mit einem zu versteuernden Jahreshaushaltseinkommen von weniger als 40.000 Euro gewährt. Ausschlaggebend ist das durchschnittliche Haushaltseinkommen aus dem zweiten und dritten Jahr vor der Antragstellung, wie es aus den Einkommensteuerbescheiden aller Haushaltsmitglieder festgestellt wurde.
Den Einkommensbonus gibt es nur für selbstnutzende Eigentümer, nicht für Vermieter. Bei mehr als einer Wohneinheit wird der Bonus nur anteilig für die selbstgenutzte Wohneinheit gewährt.
Effizienzbonus
5 Prozent der förderfähigen Kosten werden allen Antragstellergruppen zusätzlich für Wärmepumpen gewährt, wenn als Wärmequelle Wasser, das Erdreich oder Abwasser verwendet oder ein natürliches Kältemittel eingesetzt wird.
Emissionsminderungszuschlag
2.500 Euro werden allen Antragstellergruppen für die Errichtung von Biomasseanlagen gewährt, wenn die Anlagen den Emissionsgrenzwert für Staub von 2,5mg/m3 einhalten.
Ergänzungskredit
Bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit werden Eigentümern als Ergänzungskredit zur Finanzierung des Heizungstauschs und weiterer Effizienzmaßnahmen gewährt. Eine Zinsverbilligung von 2,5 Prozentpunkten wird gewährt, wenn das zu versteuernde Jahreshaushaltseinkommen maximal 90.000 Euro beträgt.
Der Ergänzungskredit ist nur in Kombination mit einer Zuschusszusage der KfW für die Heizungsförderung und/oder einem Zuwendungsbescheid des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für energetische Einzelmaßnahmen erhältlich. Eine alleinige Beantragung des Ergänzungskredits ist nicht möglich. Der Ergänzungskredit über einen Finanzierungspartner, in der Regel die Hausbank beantragt.
Hinweise zur Antragsstellung
Zuschüsse für den Heizungstausch werden künftig bei der KfW beantragt. Zuschüsse für die alle anderen Einzelmaßnahmen beim BAFA. Der Ergänzungskredit kann wiederum über die Haus-/Geschäftsbank beantragt werden.
Voraussetzung für die Antragsstellung von Einzelmaßnahmen (sowohl beim BAFA, als auch die der KfW) ist ein abgeschlossener Lieferungs- oder Leistungsvertrag mit einem Fachunternehmen für den Heizungsaustausch, der zusammen mit dem Förderantrag einzureichen ist. Die Antragsteller erhalten nach dem Antrag eine automatisierte Mitteilung über die Zusage ihres Antrags.
Vermieter, die bei der Sanierungsfinanzierung auf die Förderung angewiesen sind, sollten sich vor Abschluss eines Lieferungs- oder Leistungsvertrag über den aktuellen Stand der verfügbaren Fördermittel informieren, um nicht leer auszugehen – denn die Gewährung der Förderung steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit der veranschlagten Haushaltsmittel.
Weiterhin sollten Bauherren den Lieferungs- oder Leistungsvertrag für die Sanierungsmaßnahme ausschließlich unter Vereinbarung einer auflösenden oder aufschiebenden Bedingung der Förderzusage schließen. Folgende Musterformulierung einer aufschiebenden Bedingung wird von BAFA und KfW anerkannt:
„Die in diesem Vertrag vorgesehenen Verpflichtungen zu (Liefer-)Leistungen dienen der Umsetzung [eines Sanierungsvorhabens], für das eine der Vertragsparteien eine Förderung über das Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) des BMWK beim BAFA oder der KfW [beantragt [hat/diese innerhalb von […] Tagen nach Vertragsschluss beantragen wird].
Aufschiebende Bedingung:
Dieser [Kaufvertrag tritt / Vertrag tritt hinsichtlich der Liefer- und Leistungspflichten zur Umsetzung] erst und nur insoweit in Kraft, wenn und soweit [das BAFA / die KfW] den Antrag [nur bei Kaufverträgen: zur Förderung [Bezeichnung Einzelmaßnahme / eines Sanierungsvorhabens]] bewilligt und die Förderung mit einer Zusage gegenüber der antragstellenden Vertragspartei zugesagt hat (aufschiebende Bedingung). Die antragstellende Vertragspartei wird die jeweils andere Vertragspartei über den Eintritt und den Umfang des Eintritts der Bedingung unverzüglich in Kenntnis setzen.
Auflösende Bedingung:
Dieser [Kaufvertrag erlischt / Vertrag erlischt hinsichtlich der Liefer- und Leistungspflichten zur Umsetzung], sobald und soweit [das BAFA / die KfW] den Antrag zur Förderung [Bezeichnung Einzelmaßnahme / eines Sanierungsvorhabens] nicht bewilligt sondern ablehnt und die Förderung nicht mit einer Zusage gegenüber der antragstellenden Vertragspartei zusagt, sondern mit einem Ablehnungsbescheid versagt (auflösende Bedingung). Die antragstellende Vertragspartei wird die jeweils andere Vertragspartei über den Eintritt und den Umfang des Eintritts der Bedingung unverzüglich in Kenntnis setzen.“
Weiterhin gültige Förderung von Einzelmaßnahmen
Weiterhin können für weitere Effizienzmaßnahmen, bspw. für die Dämmung der Gebäudehülle, Anlagentechnik und die Heizungsoptimierung, Zuschüsse beim BAFA beantragt werden.
Bis zu 20 Prozent der maximal förderfähigen Kosten werden für Einzelmaßnahmen gewährt, bestehend aus 15 Prozent Grundförderung und einem Bonus von 5 Prozent bei Vorliegen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP).
Die maximal förderfähigen Ausgaben für Effizienzmaßnahmen liegen bei 60.000 Euro pro Wohneinheit, wenn ein individueller Sanierungsfahrplan vorliegt und bei 30.000 Euro ohne Sanierungsfahrplan. Die Höchstgrenzen der förderfähigen Ausgaben für den Heizungstausch und weitere Effizienzmaßnahmen dürfen kumuliert werden.
Weiterhin gültige Förderung von Sanierungen zu Effizienzhäusern
Weiterhin können für die Sanierung von bestehenden Immobilien zum Effizienzhaus über die Haus-/Geschäftsbank bei der KfW Kredite mit Tilgungszuschuss beantragt werden. Wichtig ist es, die Reihenfolge zu beachten: Für Finanzierungen von Komplettsanierungen dürfen die Vorhaben erst nach Beantragung starten.
Weiterführende Links
Informationen zur Heizungsförderung zum Gebäudeenergiegesetz der KfW:
https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Heizungsförderung/
Informationen zur Bundesförderung für effiziente Gebäude des BAFA:
https://www.bafa.de/DE/Energie/Effiziente_Gebaeude/effiziente_gebaeude_node.html
Informationen zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) des Bundeswirtschaftsministeriums:
https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/Dossier/beg.html
Antworten auf häufig gestellte Fragen zur BEG (FAQ) des Bundeswirtschaftsministeriums: