Forderungen für die 20. Wahlperiode des Deutschen Bundestags
Vorwort
Dr. Kai H. Warnecke
Präsident
In Deutschland können die Menschen gut wohnen – ob zur Miete oder im selbstgenutzten Eigentum. Die aktuellen Ereignisse in Bezug auf die Corona-Pandemie zeigen dazu umso deutlicher, wie wichtig die eigenen vier Wände sind, in denen wir leben.
Wie schon infolge der Finanzkrise im Jahr 2007 zeigt sich auch heute, dass die privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer ein Stabilitätsanker in unserem Land sind. Selbst in aufgeregten Zeiten suchen sie das direkte Gespräch mit ihren Mietern, um einen gemeinsamen und einvernehmlichen Weg durch die Krise zu finden. Private Vermieter bleiben besonnen, auch wenn einige von ihnen – darunter viele Freiberufler oder Kleinunternehmer – selbst von den aktuellen Umständen wirtschaftlich betroffen sind.
Das wissen insbesondere die Mieter in Deutschland zu berichten: Laut Umfragen sind private Einzelvermieter der beliebteste Vermietertypus in Deutschland. Dies liegt nicht nur daran, dass sie die Miete nur selten und moderat anpassen. Sie sind meistens direkt ansprechbar und regeln Herausforderungen schnell und lösungsorientiert. Dies ist neben fairen und ausgewogenen Rechtsverhältnissen die Grundlage für einen gesunden Wohnungsmarkt in Deutschland – für Mieter und Vermieter.
In den vergangenen Jahren ist dieser Zustand jedoch ins Wanken geraten. Gerade für private Einzelvermieter ist das Bereitstellen von Wohnraum eine immer größere Herausforderung geworden.
Das liegt einerseits an den immer weitgehenderen Regulierungen, von denen wir jetzt schon erkennen, dass sie völlig ungeeignet sind, für günstigen Wohnraum zu sorgen. Denn das Angebot an Wohnungen geht dramatisch zurück und dringende Investitionen in den Neubau, aber auch die Sanierungen zugunsten von Klimaschutz und altersgerechtem Umbau werden zurückgenommen. Andererseits werden die privaten Einzelvermieter, Menschen, die jeden Tag einem geregelten Beruf nachgehen und die Vermietung noch nebenbei stemmen, mit einer immer weiter zunehmenden Belastung von bürokratischem Aufwand konfrontiert.
Dies alles hat zur Folge, dass sich Vermieten in Deutschland perspektivisch immer weniger lohnt. Große und institutionelle Anleger investieren nicht mehr, um mit der Vermietung zu wirtschaften, sondern um Kapital zu parken, vor Negativzinsen zu schützen und zu spekulieren. Dieser Trend muss durchbrochen werden!
Haus & Grund Deutschland ruft daher die Politik auf, zu einer ausgewogenen Wohnungspolitik in Deutschland zurückzukehren. Privatpersonen müssen wieder ermuntert werden, Mietwohnungen anzubieten. Nur so können wir auch für die Zukunft sicherstellen, dass unsere Quartiere, Gemeinden und Städte weiterhin lebenswert bleiben.