
Verhalten im Falle eines lang anhaltenden Stromausfalls
Im Gespräch mit Albrecht Broemme
In einem Moment ist noch alles normal, im nächsten Moment gehen die Lichter aus. Ein Blackout, das ist ein flächendeckender Stromausfall über eine längere Zeit. Für viele Menschen ein Szenario, das Angst macht. Doch sowohl bei einem Stromausfall als auch bei einem Blackout ist das oberste Gebot: Die Ruhe bewahren.
Haus & Grund-Präsident Kai H. Warnecke hat mit Albrecht Broemme, dem ehemaligen Präsident des THWs, gesprochen. In dem Gespräch ging es um Maßnahmen, die Sie für sich und Ihre Familie in Ihrem Zuhause treffen können, um einen Stromausfall gut zu überstehen.
Im Folgenden finden Sie lebensnahe Tipps, die Ihnen dabei helfen. Auch finden sie hier einige Checklisten für den Download und zum Ausdrucken.
Was ist ein Blackout?
Bei einem Blackout kommt es zu einem großflächigen, mehrere Stunden oder gar Tage andauernden Stromausfall. Dieser Ausnahmezustand kann entstehen, wenn das Netz aus dem Gleichgewicht gerät. Beispielsweise mehr Strom entzogen wird als ankommt. Dadurch kann es zu einer Frequenzstörung kommen. Solange es sich hierbei nur um kleinere Abweichungen handelt, greifen Sicherheitsmechanismen, um das Netz zu stabilisieren. Wenn es aber zu großen Schwankungen kommt, kann dies zu einem Zusammenbruch des Netzes führen. Die Folge ist dann ein Stromausfall.

Was tun, wenn der Strom ausfällt?
Man sitzt im Wohnzimmer und plötzlich passiert es: Das Licht geht aus, der Fernseher auch. Der Strom ist weg… Ist das Blackout?
Bewahren Sie erst einmal die Ruhe. In den Medien liest man derzeit viel über drohende Blackouts. Als Erstes benötigen Sie nun Licht. Eine Taschenlampe oder eine Kerze können hier Abhilfe schaffen, auch die Taschenlampe an Ihrem Smartphone funktioniert – doch Obacht: Sollte es sich tatsächlich um einen längerfristigen Stromausfall handeln, sollten Sie umsichtig mit Ihrem Telefonakku umgehen.
Prüfen Sie nun den eigenen Sicherungskasten. Es kann ja sein, dass durch eine Überbelastung im eigenen Haushalt eine Sicherung herausgesprungen ist. Ist dies der Fall, sollten Sie die Geräte prüfen, die an diesen Stromkreis angebunden sind, ehe Sie die Sicherung wieder einschalten. Ein defektes Elektrogerät kann schon einmal einen Stromausfall auslösen.
Ist es keine der Sicherungen in Ihrem eigenen Sicherungskasten hilft als Nächstes ein Blick auf dem Fenster. Prüfen Sie, ob die Nachbarhäuser beleuchtet sind.
Ein kleiner Trick: Schauen Sie zudem, welche WLAN-Netze Ihr Handy im Umkreis erkennt. Werden hier keine angezeigt, obwohl Sie sonst eine bunte Auswahl an WLAN-Netzen haben, kann man davon ausgehen, dass die Router wegen eines größeren Stromausfalls aus gegangen sind.

Flächendeckender Stromausfall, und nun?
Handelt es sich um einen flächendeckenden Stromausfall, sind viele Bereiche oder Teilbereiche unseres Lebens davon betroffen. Ohne Strom fließt zum Beispiel teilweise kein Wasser. Viele Supermärkte und Läden müssten vorübergehend schließen, da Kühltruhen und Kassensysteme ausfallen. Denn viele Läden im Lebensmitteleinzelhandel haben zwar ein Notstromaggregat, dieses ist aber nicht zur dauerhaften Nutzung gedacht.
Wichtig ist nun vor allem: Ruhe bewahren. Bleiben Sie wenn möglich zu Hause und warten Sie erst einmal ab.
Ziehen Sie bei einem Großteil der elektrischen Geräte in Ihrem Zuhause den Stecker. Laptops, Fernseher, Stehlampen etc. müssen während eines Stromausfalls nicht angeschlossen sein. Im Gegenteil: Kehrt der Strom zurück, kann es zu einer Überbelastung kommen, wenn alle angeschlossenen Geräte in Ihrer Nachbarschaft gleichzeitig wieder Strom beziehen. Auch können Geräte, die Sie gerade genutzt haben, zu einer Gefahrenquelle werden, wenn der Strom zurückkommt. Zum Beispiel Herdplatten oder Bügeleisen werden schnell vergessen und stellen später eine Brandgefahr dar.
Ziehen Sie vorerst nicht den Stecker von Ihren Kühlgeräten. Vermeiden Sie es, Kühlschränke oder Kühltruhen unnötig zu öffnen. Die Geräte können die Kälte einige Stunden oder Tage erhalten, solange man sie geschlossen lässt.