Haus & Grund fordert Senat auf Abwassergebühren zu senken
Statt die Abwassergebühren abzusenken, hat die rot-grün-rote Koalition in Bremen am 13. Dezember 2022 eine deftige Erhöhung der Abwassergebühren um 14 Prozent zum 01. Januar 2023 auf den Weg gebracht. Das kritisiert Ingmar Vergau als Geschäftsführer des Haus & Grund Bremen e.V. und fordert die Abwassergebühren aufgrund der erzielten Überschüsse der vergangenen zwei Jahre stattdessen abzusenken.
„Eine schlüssige Begründung, die die Bürger von der Notwendigkeit der Gebührenerhöhung überzeugen könnte, können wir nicht erkennen. Bremen lag schon 2020, gemäß einer Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft in Köln, im Auftrag von Haus & Grund Deutschland, beim Abwassergebührenvergleich der 100 größten Städte lediglich auf Platz 53. In Bremen zahlte eine vergleichbare vierköpfige Familie schon damals mehr als das Doppelte gegenüber der damaligen Gewinnerstadt Worms. Dort musste die Familie mit gleichem Wasserverbrauch 240,23 Euro im Jahr berappen – in Bremen 545,97 Euro“, so Vergau.
„Überall steigen die Kosten. Die Bürger sind von der Inflation geplagt. Nunmehr auch noch die Abwassergebühren zu erhöhen verbietet sich. Es gibt gesetzliche Vorgaben, die Abwassergebühren mindestens alle drei Jahre anzupassen. So sollen Defizite oder Überschüsse, die bei dem Entsorger anfallen, ausgeglichen werden. Im Zeitraum 2020 bis 2022 hat hanseWasser Bremen einen Überschuss von 6,5 Millionen Euro erwirtschaftet, das bedeutet, dass die Abwassergebühren nunmehr sinken und nicht steigen müssten“, kritisiert der Haus & Grund Geschäftsführer. Die steigenden Abwasserkosten träfen alle Bremer, sowohl Grundeigentümer als auch Mieter, betont Ingmar Vergau. „Viele Bürger verzweifeln schon jetzt an den dramatisch gestiegenen Wohnkosten durch die exorbitant gestiegenen Energiekosten. Da setzt die Abwassergebührenerhöhung noch einen drauf“, so Vergau.