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Haus & Grund: Wohnkosten für Einpersonenhaushalte über dem Durchschnitt

Laut Statistischem Bundesamt betrug die durchschnittliche Nettokaltmiete bei Singlehaushalten € 7,53 Euro, bei Haushalten mit mehreren Personen € 7,09. „In Großstädten ist die Differenz noch ausgeprägter: Hier zahlen Alleinlebende durchschnittlich € 8,40 gegenüber € 7,83 pro Quadratmeter“, sagt der Geschäftsführer des Haus & Grund Landesverband Bremen e.V., Ingmar Vergau.

Singlehaushalte zahlen in Großstädten im Schnitt 7,7 Prozent mehr Miete pro Quadratmeter als Mehrpersonenhaushalte – mit steigender Tendenz. „Dieser Effekt ist auch darauf zurückzuführen, dass kleinere Wohnungen in der Regel höhere Bau- und Betriebskosten pro Quadratmeter verursachen“, weiß Vergau.

Die Zahl der Einpersonenhaushalte ist zwischen 2011 und 2022 um 25 Prozent gestiegen – ein deutliches Wachstum. Die Zahl kleiner Wohnungen unter 60 Quadratmeter nahm im gleichen Zeitraum hingegen nur um 5,5 Prozent zu. Dadurch kommt es in vielen Städten zu einem angespannten Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in diesem Segment, was sich in vergleichsweise hohen Quadratmetermieten widerspiegelt.

In Bremen lebten 2022 bereits 48,2 Prozent und in Bremerhaven sogar 50,7 Prozent der Haushalte allein – 2011 waren es in Bremen noch 44,6 Prozent und in Bremerhaven 47,6 Prozent. Dieser Trend stellt auch private Vermieter vor neue Herausforderungen. Die Nachfrage nach kleinen, funktionalen Wohneinheiten steigt, gleichzeitig müssen politische und bauliche Rahmenbedingungen mit dieser Entwicklung Schritt halten. „Wachsende Nachfrage nach kleinen Wohnungen erfordert ausgewogene Rahmenbedingungen. Die strukturell höheren Kosten kleiner Wohnungen und der zunehmende Bedarf an Wohnraum für Einpersonenhaushalte sollten stärker in der politischen Debatte berücksichtigt werden“, fordert Vergau. „Zudem erschweren die bisherigen baurechtlichen Bedingungen häufig notwendige Grundrissänderungen, um den Bestand an veränderte Bedarfe anzupassen. Private Eigentümer und Vermieter brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um weiterhin investitionsbereit und ansprechbar für die Nachfrageentwicklung zu bleiben“, so der Geschäftsführer des Haus & Grund Landesverbandes.

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Statistik Singlehaushalte