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Online-Rechtsberatung: Mehr schlecht als recht

Rechtsberatung aus dem Netz ist schnell verfügbar – aber nicht immer gut. Die Stiftung Warentest hat fünf Plattformen für Online-Rechtsberatung und zwei Online-Kanzleien unter die Lupe genommen – mit durchwachsenen Ergebnissen.

 

Wer rechtlichen Ärger hat, etwa mit dem Mieter, braucht oft schnell professionellen Rat. Da liegt es nahe, im Internet nach Soforthilfe zu suchen. Die Stiftung Warentest hat in ihrer Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 7/2024) anhand von klassischen Fällen geprüft, wie gut das funktioniert.

Bei der Untersuchung hat Finanztest fünf Modellfälle aus verschiedenen Rechtsgebieten wie Miet- und Arbeitsrecht entwickelt und auf den Internetseiten von fünf Vermittlungsportalen sowie zwei Online-Kanzleien eingegeben. Zum einen ging es dabei um die Qualität der Antworten, zum anderen standen Aspekte wie die Nutzerfreundlichkeit, Datenschutzbestimmungen und Kosten auf dem Prüfstand.

 

Ernüchterndes Ergebnis
Den juristischen Rat gibt es zwar in der Regel schnell und bequem, die Ergebnisse fielen aber teils ernüchternd aus: „Die Rechtsberatung per Mausklick hat uns nicht überzeugt. Jeder Anbieter für Online-Rechtsberatung leistete sich mindestens einen Aussetzer bei den Antworten auf unsere Modellfälle“, resümiert die Rechtsexpertin Eugénie Zobel von Stiftung Warentest. „Zum Teil erhielten wir haarsträubende Ratschläge.“ Auch bei den Preisen ergab sich ein sehr durchwachsenes Bild: Sie reichten von 5 Euro bis knapp 290 Euro.

 

Geeigneten Rechtsbeistand für den Einzelfall finden
Weiterhin rät die Expertin: Wer Hilfe bei einem juristischen Problem benötigt, sollte zunächst kostenlose Alternativen zur Online-Beratung versuchen. „Als erste Maßnahme kann die Recherche im Internet nach aktuell geltenden Regeln und Gerichtsurteilen durchaus hilfreich sein“, so Zobel. Ergäbe sich kein eindeutiges Bild, könnten Vereine, Verbraucherzentralen oder Schlichtungsstellen weiterhelfen. Entscheidend sei, dass Nutzerinnen und Nutzer einen geeigneten Rechtsbeistand für ihren individuellen Einzelfall finden.

 

Kompetente und kostenlose Rechtsberatung im Ortsverein
Gut, wenn man dann Mitglied bei einem Haus & Grund-Verein ist. Ob Mietrecht, Betriebskostenrecht, Wohnungseigentumsrecht, Baurecht oder Erbrecht: In den Haus & Grund-Vereinen steht Ihnen für jedes dieser Rechtsgebiete ein Experte zur Seite – und das für einen festen jährlichen Mitgliedsbeitrag statt für einzelne Beratungshonorare. Kurzum: In der Regel ist die Rechtsberatung bei Haus & Grund für alle Mitglieder kostenlos. Nur in Einzelfällen können – je nach Aufwand und Umfang der erforderlichen Beratung – Kosten entstehen.

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